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Information

Dieses Buch wird hier nur in einer stark gekürzten Version, also in Ausschnitten, vorgestellt!

Diese Seite soll Sie neugierig machen auf das eBook, das in einiger Zeit vorliegen wird; ich bin noch heftig am Arbeiten... [8.4.2025]

Nach Fertigstellung werden Sie an dieser Stelle informiert! Ich denke, das wird nicht vor Ende April der Fall sein. Das eBook wird natürlich ein völlig anderes Aussehen haben, als das auf dieser Page möglich ist: viel schöner! 😊

Dankeschön für Eure Aufmerksamkeit!

Norbert Hufler

Hinter der Regenbogenbrücke

Dieses Büchlein ist meinem Kater Flori gewidmet, der im Herbst des Jahres 2024 über diese Brücke gewandert ist; ich habe schon beschrieben, was es für eine Bewandtnis hat mit dieser Regenbogenbrücke, schaut in dieses neuen Fenster und schließt es dann wieder.

Mein Flori schildert mir in meine Träume, die er mir von dort schickt, seine  Erlebnisse in dieser neuen Welt! Diese Träume kommen aber nicht in jeder Nacht: Ich will euch aber daran teilhaben lassen, je nachdem, in welchen Abständen mich Flori besucht! 

Hinweis

Wer diese Seite mehrmals besucht, der sollte nicht überrascht sein, dass sich immer wieder etwas ändert, was seit dem letzten Besuch noch nicht da war: Geschichtlein und Bilder werden hinzugefügt, sobald sich meine Gedanken ausweiten! Das gilt ab dem Kapitel "Beginn einer Freundschaft".

Buchcover

Floris Einleitung

Wie jeder weiß, gehen wir Haustiere über die Regenbogenbrücke, wenn wir unser irdisches Leben hinter uns gelassen haben. Nachdem ich während der allerletzten zärtlichen Berührung meines Freundes ein allerletztes Miaauuu! zum Abschied geben konnte, begab ich mich über diese Brücke in ein anderes Land, in ein anderes Leben. Ich drehte mich noch einmal kurz um, um Danke zu sagen für die herrlichen fünfzehn Jahre, die ich mit diesem tollen Kumpel verbringen durfte; er hatte mich aufgenommen, als ich zwei Jahre alt war: Wir achteten einander, wir verstanden uns, wir liebten uns – immer!

Natürlich konnte er diesen meinen dankbaren und zärtlichen Blick zurück nicht sehen; deswegen schicke ich ihm dieses Bild in seine Träume! Es werden noch viele weitere folgen, damit er weiß, dass es mir gut geht, und ich werde ihm viel erzählen… Auf diese Idee bin ich erst im Lauf der ersten Tage gekommen, nachdem ich eine tolle Freundin gefunden hatte: Mausi!

Seltsam: Als ich nach vorne schaute, um den Weg meiner Bestimmung zu gehen, hatte sich die Brücke verwandelt: Verheißungsvoll lockt sie mich jetzt! Was wird mich dort erwarten?

Unsicher, aber doch neugierig, begab ich mich endgültig aus meinem alten Leben in ein neues. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es bestimmt aufregend werden könnte!

Mein ehemaliger Freund und wundervoller Kumpel, den ich nie vergessen werde, wird Euch bestimmt unterrichten von dem, was ich ihm in seine Träume sende:

Ich, Flori, der schwarze Kater mit den bernsteinfarbenen Augen, versichere Euch, dass alles wahr ist, was mein Freund Euch erzählen wird! Schließlich hat er diese Erlebnisse aus erster Hand...

Der Anfang

Hier will ich meinem Freund gleich jetzt in seinem ersten Traum erzählen, was ich anfangs dort, hinter der Regenbogenbrücke, erlebt habe, in einem himmlischen Land, in dem es nur Glück und Freude zu geben scheint. Somit wird er wissen, wie gut es mir geht: Beide werden wir keine Trauer mehr verspüren, sobald er meine Traumgeschichten erlebt. Nicht jede Nacht wird er mich sehen und sogar begleiten können: Es wäre sicher zu viel an tiefgreifenden Gefühlen...

Der Anfang allerdings ist ungewöhnlich und auch schwer für mich, da ich ganz alleine bin... Und immer noch traurig...

Ich wandle in der traumhaft schönen Gegend herum, in der es wohl immer Frühling ist, und ich gelange an einen Bach. Die Sonne wärmt mein Fell, und - o Wunder! - mein Popo und meine Pfoten fürchten sich gar nicht vor dem Wasser: Sicher, es ist angenehm warm, aber doch nass! Das hätte ich doch früher nicht ertragen können? Ganz intensiv halte ich Ausschau, ob ich doch nicht so alleine bin, wie ich mich gerade fühle. Das Paradies kann doch nicht nur aus Schönheit und mir selbst bestehen, ganz alleine für mich? Das wäre ja unglaublich langweilig!

Ich werde noch weiter die Gegend erkunden und später an diesen Bach zurückkommen, an anderer Stelle. Vielleicht habe ich dann mehr Glück?

So ohne meinen Kumpel aus meinem früheren Leben bin ich nicht wirklich glücklich hier, obwohl es unsagbar schön ist und sicherlich sehr viele Entdeckungen auf mich warten.

Aber ich fühle mich einsam...

Begegnung

Und siehe da! Es dämmert schon, als ich eine überraschende Begegnung habe: Eine graue, sehr hübsche Maus fragt mich, wer ich denn bin! „Flori mein Name, gestatten?“ Über meine Förmlichkeit bin ich genauso verdutzt wie die Maus; woher habe ich das nur? Forsch aber stelle ich die Gegenfrage: „Und du?“

„Rate mal!“ 

„Hmmm… Vielleicht Leckerli? Oder einfach nur - hm - Mausi?“ 

„Perfekt!“ piepst das kleine Ding, „jetzt sind wir Freunde!“

Das kam mir doch irgendwie zu schnell: doch wohl nicht gleich bei der ersten Begegnung! Deswegen schlage ich vor, dass ich mich gerne noch eine Weile alleine in dieser für mich neuen Welt umsehen möchte, es ist schließlich mein erster Tag hier.

„Demnächst an anderer Stelle am Bach?“ frage ich deshalb, „wir werden uns sicher finden!“ Ein freudiges Piep! auf der einen Seite, ein zufriedenes Schnurr! auf meiner Seite.

Lange Wege legte ich durch diese unglaublich schöne Natur zurück, und immer sehr langsam und voller Aufmerksamkeit: Ich wollte alle diese neuen Herrlichkeiten um mich herum tief in mir aufnehmen, so etwas hatte ich ja noch nie gesehen! Meine Blicke wanderten bis zum Horizont auf dieser Seite des Baches, und überall erkannte ich die Schönheit des Frühlings mit seiner vielfältigen Pflanzenpracht, schnupperte liebreizende Düfte, die mir oft unbekannt waren, aber sehr verführerisch auf mich wirkten. Ich freue mich, diese fantastische Welt zu erkunden!

Es war schon recht spät, als ich nach meinen Spaziergängen zurück an das Ufer des Baches gelangte. Die Sonne stand schon golden sehr tief und verbreitete ihr romantisches Licht. Und plötzlich hörte ich eine bekannte Stimme:

„Ja hallo! Da bist du ja wieder, du hübscher Kater!“ sagt Mausi. „Wie wär’s denn jetzt mit einer Freundschaft? Sollen wir es versuchen?“ 

Ich bin immer noch unsicher, meine Augen werden deshalb ganz blass; ich strecke zaghaft meine Pfote aus, und auch Mausi wirkt recht zurückhaltend. Aber auch sie wagt es schon, mir ihr Pfötchen ein wenig entgegen zu strecken: Keine Angst mehr, wie in unserem früheren Leben, dass ich sie vielleicht verspeisen will! Und ich habe überhaupt gar keine Lust auf Maus zum Abendessen.

 „Flori?“ piepste die Maus fröhlich, „wenn wir beide uns jetzt umdrehen und 25 Schritte machen und dann wieder zurückkommen, dann  wird es wieder hell sein, wie an einem wunderschönen Morgen! Machst du mit?“

Ich konnte nicht anders, obwohl ich das nicht verstand. Aber ich wollte Mausi nicht enttäuschen, und außerdem war ich bis in die Spitzen meiner Schnurrhaare gespannt, ob das überhaupt klappen würde.

Ja, wir trafen uns wirklich wieder am Bach zu einer anderen Tageszeit!  Eigentlich hatte ich gar nicht daran gezweifelt, denn Mausi war offenbar mit dieser Welt schon vertraut. 

Mausi war mir ans Herz gewachsen, und offensichtlich mag sie mich auch sehr. Jetzt gibt es diese Pfotenberührung, wie ein Handschlag! Das sollte der Beginn unserer Freundschaft sein! 

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Beginn einer Freundschaft

Mausi findet mich auf einer Wiese neben dem Bach und stupst mich sanft an die Nase. „Flori, du schöner Kater, ich freue mich, dich wiederzusehen!“ Fast ängstlich fügt sie noch hinzu: „Sind wir jetzt wirklich Freunde? Magst du mich so wie ich dich auch?“ 

Ich fühle, dass ich dieses süße Ding richtig gern habe und sage das auch: „Ja, Mausi, ich habe dich sogar gaanz lieb! Und übrigens: Du bist auch sehr schön, und dazu noch überaus niedlich! Wollen wir zusammen diese Welt erkunden?“

Mir wird ganz warm ums Herz bei diesem Gedanken! Und dann umarmen wir uns ganz herzlich…

"He Mausi! Du bist ja plötzlich viel größer?" - "Ja, Flori, meine Freude ist so groß, dass auch ich viel größer bin!"

Wir verspüren plötzlich Appetit und wünschen uns etwas leckeres zum Futtern. Kaum haben wir es ausgesprochen, befinden wir uns wieder an unserem Bach, aber an anderer Stelle, und dort steht ein Teller mit Käse und Katzenfutter! Ein Wunder?

Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, während Mausi schon das Katzenfutter probiert.

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Nach unserer köstlichen Mahlzeit kuscheln wir uns gemütlich aneinander. Die warme Sonne streichelt unser Fell, und ein sanfter Frühlingswind trägt den Duft von frischen Blumen zu uns herüber.

„Wie wäre es denn, wenn wir ein wenig spielen würden?“ schlägt die quirlige Mausi vor und hüpft aufgeregt auf und ab. „Dann würden wir nicht so viel Speck ansetzen nach diesem wunderbaren Frühstück, und wir hätten garantiert jede Menge Spaß!“

Flori blinzelt träge und gähnt herzhaft. „Hmm... das klingt ja ganz nett, aber... was sollen wir denn spielen? Vielleicht Verstecken?“ Er schnurrt und reckt sich genüsslich. „Das ist nicht ganz so anstrengend, denn ich bin noch recht faul...“

Mausi kichert und stupst ihn spielerisch mit ihrer winzigen Pfote an. „Oh Flori, du alter Faulpelz! Aber gut, Verstecken klingt auch lustig! Ich wette, du findest mich nicht so schnell!“

Noch ehe Flori reagieren kann, flitzt Mausi los und verschwindet blitzschnell zwischen den bunten Blumen. Flori blinzelt ihr hinterher, schüttelt belustigt den Kopf und denkt: Na gut, dann wollen wir mal sehen, wer hier der bessere Versteckkünstler ist!

Mit einem zufriedenen Grinsen erhebt er sich langsam und beginnt, die Wiese mit seinen bernsteinfarbenen Augen abzusuchen...

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Flori aber, der listige Kater, gab sich noch nicht zu erkennen! Er wollte herausfinden, was Mausi wohl machen würde, wenn er sich gar nicht regte. Mucksmäuschenstill blieb er liegen und beobachtete, wie es Mausi in ihrem Versteck gar nicht mehr aushalten konnte und sich fortbewegte, die neugierigen Augen immer noch in die falsche Richtung blickend!

„Was soll ich jetzt tun?“ fragte sich Flori. „Wenn ich sie jetzt erschrecke, fällt sie vielleicht in Ohnmacht! Und das möchte ich ja auf keinen Fall! Ich liebe sie doch...“

Also blieb Flori noch eine ganze Weile reglos liegen und schaute mit seinen eindrucksvollen Augen auf die Maus, die völlig ahnungslos vor ihm ungeschützt zwischen Gänseblümchen auf dem moosigen Boden lag und wohl gespannt war, ob sie von Flori aus dieser Richtung entdeckt wurde.

Irgendwann aber gaben beide ihr Versteckspiel auf, nahmen sich verträumt und liebevoll in die Arme und versprachen sich, dass dies nicht das letzte Spiel gewesen sein sollte!

Flori meinte hochtrabend: „Ich verstecke mich dann aber wesentlich besser!“

Mausi konnte darüber nur lächeln...

„Und was machen wir jetzt?“ fragten beide fast gleichzeitig.

Na, was wohl? Klar! Diese Welt erkunden!

„Sind wir jetzt ausgeruht, gestärkt und startklar, Mausi?“ 

„Aber ja doch! Auf geht’s in diese neue Welt!“

Erste Erkundung

Es war ein Morgen, an dem die Sonne golden auf taufrische Wiesen fiel, als der Kater und die Maus sich auf ihre Reise begaben. Der Kater, geschmeidig und voller Neugier, ließ seine Schnurrhaare im lauen Wind zittern, während die Maus mit schnellen, fröhlichen Schritten neben ihm herlief.

Der Kater und die Maus wanderten durch eine Welt, in der es immer Frühling war. Sie durchquerten blühende Wiesen, streiften durch duftende Wälder und entdeckten schillernde Bäche. Jeder Schritt brachte neue Wunder, jedes Erlebnis war schöner als das vorherige. Die Luft duftete nach Flieder und Apfelblüten, und auch völlig unbekannte Wohlgerüche mischten sich darunter.

Einmal sogen sie eine traumhaft anmutende Landschaft in sich auf: Felder aus schimmernden Tulpen, die in allen Farben leuchteten, dazwischen andere Blüten, die dieses Farbenmeer noch abwechslungsreicher machten. Ein Teich, dessen Wasser so klar war, dass sie bis auf den Grund sehen konnten, wo silberne Fische spielerisch Kreise zogen. SSanfte Hügel und hohe Berge, die sich in der Ferne neben endlosen grünen Wiesen erhoben, wohin sich für sie unsichtbar der Bach entlang zog und in einen weiteren Teich mündete.

„Das sieht ja aus wie in einem Traum!“ schwärmte Mausi.“

„Diese Landschaft wirkt wirklich so, als würde sie aus einem Traum stammen. Ob diese Welt überall so schön ist?“

„Wir werden es erfahren!“ prophezeite Mausi.

Sie blieben während ihrer Wanderung noch oft stehen, um zu staunen, und wenn die Maus müde wurde, ließ sich der Kater nieder, und sie kletterte auf seinen Rücken, um weiterzureisen. Dabei machte sie sich etwas kleiner, um ihren Freund nicht zu sehr zu belasten; so einfühlsam war sie! Und auch das konnte nur durch ein kleines Wunder geschehen, weil sie diesen Wunsch laut aussprach.

Schließlich erreichten sie einen sanft plätschernden Bach. Sein Wasser schimmerte wie flüssiges Licht, und am Himmel auf der anderen Seite wölbte sich eine Brücke aus allen Farben des Regenbogens, was ihnen sehr bekannt vorkam:

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Und wieder umarmten sie sich, die Blicke wehmütig zurück gerichtet, aber auch gleichzeitig nach vorne - dorthin, wo ihre Zukunft wartet..

Sie waren müde von der Reise, also suchten sie sich ein Plätzchen auf einer weichen, grünen Wiese und legten sich zum Schlafen nieder.

„Es wäre schön, wenn wir eine kuschelige Decke hätten“, murmelte die Maus leise.

Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, geschah etwas Magisches: Eine weiche, warme Decke fiel sanft vom Himmel herab und legte sich unter sie auf die Wiese. Der Kater und die Maus schauten sich erstaunt an.

„Hast du das gesehen?“ fragte der Kater.

„Ja!“, piepste die Maus. „Das war… unglaublich!  Und wieder so magisch wie unsere Wünsche nach leckerem Futter!!“

„Also lass uns etwas ausruhen!“ sagten beide gleichzeitig.

Doch aus einem kurzen Ausruhen wurde nichts: Beide schliefen ein, etwas ermattet, aber glücklich.

Der nächste Tag

Nach einer erholsamen Nacht auf der blühenden Wiese erwachten sie; die ersten Sonnenstrahlen des neuen Morgens kitzelten ihre Schnurrhaare und Ohren. Sie fühlten sich erfrischt und voller Energie.

„Guten Morgen, Flori! Was machst du denn da?“ fragte Mausi erstaunt, als sie sah, wie Flori den Rachen weit aufriss, aber trotzdem gar nicht bedrohlich wirkte.

„Guten Morgen Mausi! Na, ich gähne nach dem Aufwachen, und danach strecke ich mich, damit ich locker werde für den Tag! Komm, versuche es auch mal: Es ist gar nicht schwer und tut ungeheuer gut!“

Sie streckten sich gemeinsam und ließen die ersten Sonnenstrahlen über ihr Fell gleiten. „Au ja!“ stellte Mausi fest, „das ist wirklich toll!“

„Ich könnte jetzt noch ein erfrischendes Bad vertragen!“, rief die Maus fröhlich. „Kommst du mit?“

„Gute Idee!“, schnurrte Flori.

Ohne lange nachzudenken, sprangen sie in den nahegelegenen Bach. Hier waren all die herrlichen Blumen gar nicht zu sehen, nur der frühlingshafte Wald schaute ihrem fröhlichen Treiben zu, während das Wasser hoch aufspritzte: Es war glasklar und kühl, es fühlte sich erfrischend an. Erst als sie einander ansahen, merkten sie erstaunt: Sie waren noch nie zuvor baden gegangen! Aber hier, in dieser herrlichen Umgebung, machte es einfach so viel Spaß, die weichen Wasserströme zu spüren und sich von den Wellen treiben zu lassen. Das Plätschern des Wassers mischte sich mit ihrem fröhlichen, ausgelassenen Lachen.

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Nachdem sie sich ausgiebig erfrischt hatten, setzten sie sich ans Ufer, ließen die Sonne ihr Fell trocknen und wünschten sich ein Frühstück. Augenblicklich erschien vor ihnen ein reich gedeckter Tisch mit allem, was ihr Herz begehrte – frische Beeren, Milch und süße Nüsse. Für jeden war etwas dabei, was sie liebten; und wieder sahen sie sich erstaunt an!

Bald stellten sie fest, dass sie sich nur etwas laut wünschen mussten – und schon wurde es erfüllt! Doch sie merkten auch, dass man es nicht übertreiben durfte: Als die Maus sich einen großen Berg aus Käse wünschte, wurde er so groß, dass er sie fast unter sich begrub!

Von da an wünschten sie sich nur noch das, was sie wirklich brauchten und auf das sie Lust oder auch Neugier hatten, ohne es zu übertreiben.

Während sie genüsslich aßen, schaute die Maus ihren Freund an. „Flori, denkst du noch manchmal an die Zeit in der realen Welt, vor der Regenbogenbrücke?“

Der Kater überlegte einen Moment und seufzte leise. „Ja, manchmal“, sagte er dann. „Mein menschlicher Freund war immer sehr gut zu mir. Wir hatten uns sehr lieb, und ich weiß, dass er mich vermisst, genau wie ich ihn auch Ich würde mir wünschen, dass er mich in dieser herrlichen Welt einmal besuchen könnte… Aber das ist wohl nicht möglich.“

Er schaute verträumt in den Himmel. „Aber weißt du was? Ich schicke ihm meine Erlebnisse in seine Träume! Sicher spürt er dann, dass es mir gut geht.“

Die Maus lächelte gerührt. „Das ist eine wunderschöne Idee, Flori.“

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Die beiden schauten sich an und lächelten. Sie nahmen sich mit gegenseitigem Mitgefühl in die Arme, voller Liebe zu ihren ehemaligen Freunden, aber vor allem zu sich selbst - schließlich wollten sie für alle Zeiten beieinander bleiben, in dieser erstaunlichen Welt hinter der Regenbogenbrücke, und hier viele Abenteuer zusammen erleben.

Dann sprangen sie auf und machten sich bereit, ihre neue Welt weiter zu erkunden – ein Land voller Wunder, Abenteuer und unendlicher Freundschaft. Der ewige Frühling war bereit, die beiden Freunde in sich aufzunehmen... So setzten sie ihre Reise fort in der Gewissheit, dass sie diese besondere Welt immer zusammen erleben würden.

Neue Bekanntschaften

Der Kater und die Maus wanderten fröhlich durch ihre wundervolle Frühlingswelt. Die Luft duftete nach Blüten, der Himmel strahlte in sanftem Blau, und eine sanfte Brise ließ das Gras unter ihren Pfoten kitzeln.

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„Schau mal, Flori!“, rief Mausi erstaunt und zeigte auf eine halb verfallene Scheune am Rand der großen Wiese hinter dem Teich.

Flori blinzelte verwundert. „Eine Scheune? Aber… das kann doch nicht sein! Menschen gibt es hier doch gar nicht – oder etwa doch?“

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Neugierig näherten sie sich dem Gebäude. Es war aus alten, wettergegerbten Holzbalken gebaut, und das Dach war an einigen Stellen mit duftendem Stroh bedeckt. Eine große Tür stand offen, und aus dem Inneren hörten sie leises Scharren und fröhliches Geschnatter. 

Vorsichtig näherten sie sich – und staunten nicht schlecht!

Drinnen und auch davor tummelten sich unzählige Stalltiere: Hühner in allen Farben, von schneeweiß über tiefschwarz bis hin zu bunten gesprenkelten Mustern. Süße kleine Schweinchen grunzten vergnügt, und überall liefen Lämmer herum, mit weichem, lockigem Fell. Zwei große Tiere, die sie noch nie gesehen hatten, schauten ihnen neugierig entgegen; wie die anderen wirkten sie sehr gespannt, was das wohl für Neuankömmlinge sind? Auch auf dem Gelände wuselten eine Menge Tiere herum, sicher ebenfalls auf der Wiese hinter der Hütte, und selbst Katzen aller Art gehörten zu diesem munteren Völkchen.

Kaum hatten Flori und Mausi sich auf den Hof bewegt, wurden sie herzlich begrüßt. „Willkommen!“, gackerte eine hübsche goldene Henne. „Wie schön, dass ihr hier seid!“, quiekte ein winziges Ferkel.

Ein neugieriges Lamm hüpfte aufgeregt vor ihnen herum. „Kommt ihr zu Besuch? Bleibt ihr eine Weile?“

Flori schmunzelte. „Vielleicht! Aber sagt mal, was macht ihr hier den ganzen Tag?“

Die Tiere lachten. „Oh, wir haben hier das schönste Leben, das man sich vorstellen kann!“, rief ein prächtiger Hahn.

„Wir haben nicht nur unseren Stall“, erklärte eine rosafarbene Sau, „sondern auch riesige Wiesen, auf denen wir den ganzen Tag herumlaufen können!“

„Und wir bekommen das allerbeste Futter!“, ergänzte ein kleines Lamm begeistert. „Alles, was wir uns nur wünschen können! Wir müssen es nur laut sagen!“

„Und das Schönste ist“, sagte eine schwarz-weiße Kuh, die gerade gemächlich von der Wiese her getrottet kam, „hier sind alle freundlich zueinander. Wir schmusen gerne und genießen einfach unser gemeinsames Leben.“ Mausi strahlte. „Das klingt ja wunderbar!“

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Alle Tiere wurden sehr nachdenklich. Ein grauer Esel mit fast weißem Bauch meinte: „Darüber wollen wir gar nicht nachdenken! Wir sind hier glücklich, und das reicht uns!“ Seine Frau, ebenso hübsch, fügte ein bestätigendes „Iahhh!“ hinzu. Und schon herrschte wieder Fröhlichkeit und allgemeines Geplapper, Geschnatter, Gegrunze und Miauen...

Ein kleines Ferkel stupste Mausi sanft an, die schon vom Rücken des Katers gesprungen war. „Bleibt doch ein bisschen! Ihr werdet sehen, es ist herrlich hier.“

Flori und Mausi schauten sich an und lächelten. „Na gut“, sagte Flori schnurrend, „dann bleiben wir eine Weile und genießen das alles.“

Und so verbrachten sie den Abend und die Nacht in der warmen Scheune, umgeben von neuen Freunden, eingekuschelt ins weiche Stroh; der helle Mond machte alles noch heimeliger. Sie lauschten dem sanften Atmen der Tiere, dem gelegentlichen, einzelnen leisen Gackern und dem sanften Summen der Nacht - bis auch sie glücklich einschliefen.

Abschied von den Scheunentieren

Am nächsten Morgen erwachten Mausi und Flori inmitten der sanften Geräusche der Scheune. Einige Tiere schlummerten noch friedlich im Stroh, während andere bereits den neuen Tag begrüßten. Die Hühner waren natürlich schon lange wach – doch sie waren so höflich, dass sie sich weit hinter den Stall auf die Wiese begaben, damit ihr prächtiger Hahn mit seinem lauten „Kikerikieeee!“ niemanden vorzeitig aus den Träumen riss. Denn das war seine Aufgabe: Jeden Morgen musste er mit seinem Ruf die Sonne willkommen heißen!

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Sie blickten still in Richtung der beiden, die im Gras lagen, ihre Blicke in die Ferne gerichtet. Ein sanfter Wind strich über das Feld, ließ das hohe Gras sanft wie Wellen auf einem stillen See schwingen. Sehnsucht lag in der Luft – eine sanfte, bittersüße Spannung, die sich zwischen Flori und Mausi und ihren neuen Freunden aufbaute.

Die Tiere spürten es: Die beiden gehörten nicht hierher, ihre Herzen zog sie hinaus in die unbekannte Welt hinter der Regenbogenbrücke. Keines der Tiere versuchte, sie aufzuhalten. Stattdessen blickten sie mit warmen, verständnisvollen Augen zu ihnen hinüber, manche mit einem liebevollen Nicken, andere mit einem kleinen Lächeln oder einem wedelnden Schwanz.

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Sie konnten einfach nicht anders: Noch einmal begaben sie sich zurück in die heimelige Scheune,, um die Wärme und Geborgenheit der Freunde ein letztes Mal zu genießen.

Doch dann zog es die beiden unwiderstehlich hinaus - es war, als würde die Welt da draußen nach ihnen rufen.

Flori und Mausi standen vor dem alten Stall, umgeben von ihren neuen Freunden. Die Morgensonne tauchte die Wiese in goldenes Licht, und ein sanfter Wind strich durch das hohe Gras. Die Tiere hatten sich versammelt, um die beiden zu verabschieden.

„Bleibt doch noch ein bisschen!“, bat ein Lämmchen und schmiegte sich an Mausi. Das kleine Lamm drückte sein weiches Köpfchen an Mausi. „Ich werde dich vermissen“, blökte es leise.

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„Aber wir müssen weiterziehen“, fügte Mausi hinzu und versuchte, tapfer zu lächeln. „Es gibt bestimmt noch viele Abenteuer, die auf uns warten!“

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Ein letztes Mal sahen sie sich um, nahmen den Anblick des warmen Stalls und der liebevollen Freunde in sich auf. Die vielen Umarmungen, Nasenstubser und Abschiedsworte wirkten noch herzerwärmend nach. 

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Dort unten, auf der Wiese, standen sie alle. Keine Träne, kein Wehklagen – nur freundliche, aufmunternde Blicke, die ihnen Mut machten. Flori hob kurz eine Tatze, Mausi winkte mit ihrem Pfötchen. 

Und so wanderten sie weiter – wehmütig, aber glücklich, denn sie hofften, dass sie sich eines Tages wiedersehen könnten, hier an diesem Ort voller Friede und Glücklichkeit zwischen so unterschiedlichen Tieren, die eine so wunderbare Gemeinschaft gebildet haben.

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Und es begann ein weiteres Abenteuer hinter der Regenbogenbrücke.

Hundetreffen

Die Welt hinter der Regenbogenbrücke war unendlich weit und voller Wunder. Die beiden wanderten über sanfte Hügel, auf denen sich unzählige bunte Blumen im Wind wiegten. In der Ferne glitzerte ein Bach, der sich wie ein silbernes Band durch die Landschaft schlängelte. Vögel zwitscherten fröhliche Lieder, und bunte Schmetterlinge flatterten um sie herum.

„Schau mal, Flori!“ rief Mausi plötzlich und deutete mit ihrer winzigen Pfote nach vorne. Ein majestätischer Baum mit rosa Blüten stand mitten auf einer kleinen Lichtung; seine Äste waren voller zwitschernder Vögel, die sich dort versammelt hatten, und auch um den Baum herum und auf der saftigen Wiese wurden die beiden Freunde zwitschernd begrüßt. Und unter dem Baum standen zwei Futternäpfe für sie, obwohl sie sich gar nicht laut gewünscht hatten!  Aber sie waren froh deswegen, denn tatsächlich verspürten ihre Mägen ein Grummeln nach diesem Marsch.

Viele Vögelchen trippelten heran, um vielleicht auch einmal an diesem Futter kosten zu dürfen? 

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Doch bald sprangen sie wieder auf und setzten ihre Reise fort.

Neugierig stiegen sie auf einen kleinen Hügel, um die Aussicht zu genießen. Doch was sie dort erblickten, ließ sie vor Staunen den Atem anhalten:

Vor ihnen erstreckte sich eine endlos große Wiese – und auf ihr tummelten sich unzählige Tiere! Nein, nicht nur Hunderte oder Tausende – Millionen! Überall spielten, tobten und tanzten Tiere miteinander, von den kleinsten Mäusen bis hin zu majestätischen Pferden und riesigen sanften Hunden. Katzen jagten spielerisch Schmetterlinge, Vögel flatterten in bunten Schwärmen umher, Kaninchen hüpften über die Wiese, und sogar ein Elefant ließ sich freudig auf den Rücken rollen.

Flori und Mausi konnten ihr Glück kaum fassen. „Das ist ja… unglaublich!“, rief Mausi begeistert.

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 Es waren so unglaublich viele! Flori und Mausi tobten, spielten und tanzten mit ihnen, bis zwei junge Huskies aus dem goldenen Licht der Nachmittagssonne auftauchten. Ihr Fell schimmerte seidig, das eine in einem zarten Silbergrau, das andere mit kontrastreichem Schwarz und Weiß gemustert. Ihre Augen funkelten – das eine Paar in klarem Himmelblau, das andere mit einem geheimnisvollen Mix aus Blau und warmem Bernstein.

Mit federnden Schritten traten sie näher, voller Energie, aber doch mit sanfter Zurückhaltung. „Euch wird es wohl zu viel in all dem Trubel?“ fragte einer von ihnen mit einem freundlichen Schwanzwedeln. „Kommt mal mit, zurück über den Hügel, wo es ruhiger ist. Wir wollen euch jemanden vorstellen!“

Flori blinzelte neugierig und warf Mausi einen fragenden Blick zu. Die  graue Maus zuckte aufgeregt mit den Schnurrhaaren, bevor sie entschlossen nickte. Ohne zu zögern liefen sie in die Richtung, die die beiden Huskies angegeben hatten, die sie sanft flankierten. Ihre Pfoten berührten kaum den weichen, blütenübersäten Boden, als sie durch die traumhafte Landschaft schritten.

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„Lasst uns doch hier ein wenig ausruhen und kuscheln!“, schlug einer der Welpen mit leuchtenden Augen vor und blinzelte Flori und Mausi einladend zu.

„Natürlich!“, schnurrte Flori zustimmend und ließ sich auf der  Wiese nieder, mitten in einem Meer aus leuchtenden Löwenzahnblüten.

„Sehr gerne!“, piepste Mausi fröhlich und hüpfte auf ihren Lieblingsplatz in Flories Nacken, wo sie den besten Überblick hatte.

Doch plötzlich erklang eine zaghafte Stimme aus der Umgebung: „Darf ich mich auch dazu legen?“ piepste es unerwartet, fast schüchtern. Alle drehten sich überrascht um: Eine andere Maus war vorsichtig aus einem nahegelegenen Blätterhaufen hervorgekrochen und musterte die gemütliche Runde mit neugierigen Äuglein.

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Die Welpen rollten sich behaglich an die Seiten von Flori, ihre warmen Körper wie eine schützende Hülle um ihre neuen Freunde, während die Sonnenstrahlen golden über die Wiese tanzten.

So lagen sie alle zusammen – ein langer, friedlicher Moment voller Geborgenheit, Freundschaft und Wärme.

Nach einer ganzen Weile voller vertrauter Nähe hoben die beiden jungen Huskies plötzlich die Köpfe. Mit einem spielerischen Funkeln in ihren wunderschönen Augen tauschten sie einen schnellen Blick aus, als hätten sie sich wortlos verständigt. Dann sprang einer von ihnen auf, schüttelte sich das weiche Fell zurecht und sagte mit einem entschuldigenden Ton:

„Ich muss euch für eine kleine Weile verlassen, ich habe noch etwas zu erledigen.“

Der andere Welpe grinste verschmitzt, seine blauen Augen leuchteten vor Aufregung, und ergänzte:

„Aber keine Sorge! Glaubt uns, es wird eine freudige Überraschung geben!“

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So schmiegten sich die drei Freunde aneinander, von fröhlichen Blümchen umgeben, und warteten auf die Zukunft. Ihre Blicke richteten sich in die Ferne, wohin der eine Welpe und die neue Maus verschwanden.

Doch lange sollte diese Vertrautheit nicht währen: Die sanfte Stille wurde bald durch einen leisen Seufzer unterbrochen. Der verbliebene Welpe senkte den Kopf, seine Ohren zuckten leicht, und schließlich murmelte er leise:

„Auch ich muss jetzt gehen… fragt mich bitte nicht, warum.“

Ein Hauch von Traurigkeit lag in seiner Stimme, als er sich langsam erhob. Doch bevor er sich verabschiedete, stupste er Flori und Mausi zärtlich mit seiner feuchten Nase an, als wolle er ihnen Trost spenden.

„Ihr werdet sehen, dass sich unsere Überraschung für euch wirklich lohnt und ihr sehr viel Freude daran haben werdet!“ lächelte er und blickte den beiden voller Wärme in die Augen. „Es kann aber auch denkbar sein, dass wir uns bald noch einmal wiedersehen. In dieser Welt ist Vieles möglich, wie ihr schon erfahren habt!“

..........

Vorsichtshalber wünschten sich die beiden ein Bettchen für die Nacht, falls es doch länger dauern sollte, bis sie eine Nachricht von den beiden Husky-Welpen bekommen würden. Und siehe da, schon wieder wurde ihnen ein Wunsch sofort erfüllt!

„Flori, ich liebe dich!“ säuselte Mausi zärtlich.

„Das habe ich in dieser wunderbaren Wärme zuletzt von meinem Freund in der anderen Welt gehört! Ich schnurrte ihm, dass ich ihn ebenfalls liebe, aber so deutlich wie jetzt zu dir konnte ich es nicht sagen: Ich liebe dich auch!“

Warten auf eine Überraschung

Die ersten warmen Sonnenstrahlen des neuen Morgens kitzelten sanft über die glitzernden Tautropfen, die sich wie kleine Diamanten auf den Grashalmen der Frühlingswiese sammelten. Die Luft war erfüllt vom frischen Duft blühender Blumen und dem leisen Summen der erwachenden Insekten.  Flori und Mausi hatten sich ein Frühstück gewünscht, das alles bisherige übertraf: Vor ihnen auf dem Waldboden, auf dem sie sich plötzlich befanden, lagen all die Köstlichkeiten, die sie sich vorgestellt hatten: saftige Beeren, ein paar knusprige Nüsse und sogar ein großes Glas mit frischer Milch für Flori. Während der schwarze Kater vor seinem frischen Brot noch zögerte und gedankenvoll in die Ferne schaute, hielt Mausi ein Himbeerchen zwischen ihren Pfötchen und naschte voller Freude, die Augen riesig groß bei der Vorstellung, was noch alles an Köstlichkeiten auf sie wartete!

„Mausi, du wirst zu dick!“ nörgelte Flori. 

„Nun ja, die Natur von Mäusen ist nun mal die Vorsorge - man weiß ja nie, wie es demnächst um die Beschaffung von Futter geht!“ rechtfertigte sich Mausi.

„Aber holla!“ rief Flori aus, „hast du denn vergessen, dass wir uns alles wünschen können?“

„Nein. Aber vorsichtig planen kann nicht schaden. Deshalb schlage ich mir jetzt den Bauch voll mit all diesen wunderbaren Sachen!“

Flori seufzte, lächelte aber dabei aus Verständnis für die Begierde seiner kleinen Freundin. Dann griff auch er herzhaft zu; Mausi hatte recht...

„Das ist wirklich ein herrlicher Morgen!“, schnurrte Flori zufrieden nach diesem ausgedehnten Mahl, während er sich wohlig streckte.

„Oh ja!“, piepste Mausi glücklich. „Und ich bin so gespannt, was unsere Husky-Freunde für uns vorbereitet haben! Und ob wir den anderen Bub jemals wiedersehen werden!“

Ihre Blicke wanderten über die weite, sanfte Wiese, wo sich die vielen blühenden Löwenzahnköpfe im Wind wiegten und der Morgentau langsam verdunstete. Sie wussten, dass der kleine Husky jederzeit zurückkehren konnte. Die Spannung wuchs mit jeder Minute, doch zugleich genossen sie diese friedlichen Augenblicke voller Vorfreude, kuschelnd und lauschend auf das, was der Tag ihnen noch bringen würde.

Doch plötzlich – ein Rascheln im Gras!

„Hallo ihr Lieben!“ erklang eine bekannte, piepsige Stimme.

Die kleine graue Maus, die sich eben noch aus dem Staub gemacht hatte, tauchte wieder auf. Ihre Äuglein funkelten entschuldigend, während sie sich verlegen das Schnäuzchen rieb.

„Bitte verzeiht mir, dass ich einfach davon gerannt bin! Ich musste wissen, wohin der Welpe sich begibt - aber dann war er plötzlich verschwunden! Ich übernachtete in eine Hecke, und übermannte mich die Sehnsucht nach euch, und ich rannte wieder zurück!“

Flori und Mausi sahen sich an, dann lachten sie herzlich.

„Ach, du kleine Abenteurerin!“ schmunzelte Flori, während er seine Pfote sanft über den Rücken der Maus legte.

Mausi nickte begeistert und piepste: „Wir sind froh, dass du wieder hier bist!“

Mit dieser freudigen Wiedervereinigung ließen sie sich gemeinsam ins Gras sinken, umgeben von einem Meer aus blühendem Löwenzahn. Die warme Frühlingssonne schien sanft auf ihr Fell, während eine leichte Brise den Duft von frischem Gras und süßen Blumen herantrug.

Flori, Mausi und ihre neue Freundin kuschelten sich eng aneinander, die Ruhe und Geborgenheit dieses Moments in dieser friedvollen Atmosphäre genießend . 

............

Langweilig wurde es ihnen in dieser Wartezeit keineswegs.  Sie wanderten in Stückchen und ließen sich an einer anderen Stelle erneut im Gras nieder. Immer wieder lauschten sie den zahllosen Geräuschen, die diese lebendige Welt für sie bereithielt: Das leise Rascheln der Gräser im Wind, das sanfte Summen der Bienen, das Zirpen der Grillen, das Zwitschern unsichtbarer Vögel in der Ferne – all das verschmolz zu einer wundervollen Sinfonie der Natur.

............

Und so blieben sie dort, ließen sich von der warmen Sonne streicheln, lauschten mit allen Sinnen und genossen einfach das Hier und Jetzt.

Noch wohler fühlen konnte man sich wohl kaum! Sie warteten einfach entspannt darauf, was ihnen noch bevorstehen würde, nachdem die Welpen sie in ihr überraschendes Geheimnis einweihen würden! Aber eine gewisse neugierige Unruhe erfüllte sie dennoch...

Und tatsächlich! Nach eine Weile kamen die Welpen gemeinsam zurück und strahlten! Ihre Augen funkelten aufgeregt im Sonnenlicht, ihre Schwänze wedelten voller Vorfreude, und man konnte sehen, dass sie es kaum erwarten konnten, ihre Neuigkeiten zu teilen. Der eine, der sich so traurig verabschiedet hatte, wirkte überaus glücklich: „Wie ihr seht, bin ich doch wieder zu euch gelangt! Nach einigen Verirrungen habe ich es doch noch geschafft!“ Was er erlebt hatte, wollte er aber nicht erzählen. Und die Freunde drangen ihn auch nicht dazu, sondern waren überaus froh, dass er zu ihnen zurück gefunden hatte.

Sehr überraschend und seltsam war aber, dass die neue Maus schon wieder unbemerkt verschwunden war, gerade jetzt! Flori und Mausi konnten sich aber im Moment keine Gedanken drüber machen, denn die beiden Jungs schmiegten sich  an Flori, mit Mausi  in der Mitte, und erzählten:

„Flori, als wir gestern so lange und nahe bei dir gelegen hatten, so wie jetzt auch wieder, spürten wir etwas Seltsames“, begann einer der jungen Huskies. „Es war, als ob eine Erinnerung in dir schlummerte, etwas, das mit anderen Huskies zu tun haben könnte.“

Der andere Welpe nickte eifrig. „Ja, genau! Es fühlte sich an, als ob du schon einmal von zwei Huskies gehört hättest. Sagen dir die Namen Nanok und Kayuga etwas?“

Flori blinzelte überrascht und legte nachdenklich den Kopf schief. Die Namen klangen vertraut, doch die Erinnerung lag tief verborgen. Er kniff die bernsteingelben Augen zusammen, während er in seinen Gedanken kramte. Plötzlich weitete er sie und schnurrte leise:

„Ja… da war etwas! Mein Freund Norbert erzählte mir einmal von einer Bekannten, die zwei wundervolle Huskies mit genau diesen Namen hatte. Und ihre Freundin Monika liebte die beiden genau so innig, wie mein Freund mich!“

Ein freudiges Bellen ertönte. „Ganz genau, Flori!“ rief einer der Welpen begeistert. „Wir wollen dich mit diesen beiden bekannt machen, wenn du möchtest!“

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Als die kleine Gruppe näher an ihr Ziel kam und die beiden Hunde noch ein ganzes Stück entfernt waren, spürte Flori, wie sein Herz schneller schlug. Die beiden großen Huskies wirkten imposant mit ihrem dichten, schneeweißen Fell, den unterschiedlichen Färbungen darin in schwarzen und grauen Tönen und den durchdringenden Augen. Sie saßen ruhig im Gras, ihre buschigen Schwänze um ihre Pfoten gelegt, und musterten die Ankömmlinge mit freundlicher Neugier.

Flori konnte nicht anders, als ihre beeindruckende Erscheinung zu bewundern. Sie strahlten eine Weisheit aus, die ihm sofort Vertrauen einflößte. Mausi auf seinem Rücken kicherte leise vor Aufregung, während die jungen Welpen an seiner Seite ihre Freude kaum zurückhalten konnten.

„Nanok! Kayuga!“ rief einer der Welpen fröhlich, während er vorauslief.

Die beiden erwachsenen Huskies hoben gleichzeitig ihre Köpfe und lächelten, soweit das Hunde tun konnten. Ihr Ausdruck war voller Wärme.

„Seid gegrüßt, kleine Freunde“, sprach Nanok mit tiefer, ruhiger Stimme. „Wir haben schon von euch gehört.“

Kayuga beugte sich leicht vor und musterte Flori mit weichen, wissenden Augen. „Und du bist also Flori, der abenteuerlustige schwarze Kater mit den leuchtenden Bernsteinaugen.“

Flori blinzelte überrascht. „Ihr kennt meinen Namen?“

Kayuga nickte. „Oh ja. Deine Geschichte ist bereits zu uns vorgedrungen. Und wir freuen uns sehr, dich kennenzulernen. Obwohl wir in der früheren Welt Katzen hassten und sie am liebsten mit unseren kräftigen Gebissen im Nacken erwischt hätten!“

............

Neugierig sprang Mausi von Floris Rücken und huschte an dessen Seite. „Und was genau haben euch unsere kleinen Freunde über uns erzählt?“ piepste sie aufgeregt.

Nanok lachte leise. „Dass ihr einander sehr liebt. Dass ihr zusammen durch diese Welt wandert, voller Neugier und Freude. Und dass ihr bereit seid für eine besondere Begegnung.“

Flori spürte, wie sich etwas in ihm regte – eine Mischung aus Vorfreude und Ehrfurcht. „Und was für eine Begegnung wird das sein?“

Kayuga sah ihn mit geheimnisvoll leuchtenden Augen an. „Das wirst du bald erfahren.“

Und mit diesen Worten erhoben sich die beiden majestätischen Huskies langsam und bedeuteten Flori und Mausi, ihnen zu folgen. Nanok, der zwar kleiner war als ein Gefährte, aber doch das Sagen hatte, bestimmte, dass die beiden Welpen nicht mitkommen dürfen, ohne Erklärung, warum das so sein muss. Alleine das schon war geheimnisvoll!

Das Geheimnis

... folgt bald ...

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